12. 11. 2022
Mobile Anlage zur Trennung von Metallen aus Flüssigkeiten (Fallstudie)
Ausgangszustand:
In vielen Industriebranchen gibt es oft nur sehr wenige, regelmäßig geplante Produktionsstillstände. Was soll man allerdings tun, falls ernsthafte Probleme im Betrieb auftreten und der geplante Stillstand noch in weiter Ferne liegt? In einer ähnlichen Situation befand sich einer unserer Kunden (eine Ölraffinerie), der hydraulisch gesteuerte Schieberventile verwendet, um den genauen Druck zwischen dem Reaktor und dem Regenerator aufrechtzuerhalten. Der Betrieb eines Teils der Raffinerie hängt daher genau von der Zuverlässigkeit dieser Ventile ab (ein Problem mit der Druckregelung könnte ernsthafte Probleme zur Folge haben), die Feststellung, dass die Schieberventile nicht mehr richtig reagieren, war deshalb ein alarmierendes Signal für unseren Kunden.
Problembeschreibung:
Nach Überprüfung des Zustands der Ventile kamen die Techniker der Raffinerie zu dem Schluss, dass die Ventile aufgrund von verunreinigter Hydraulikflüssigkeit klemmen. Der Hydraulikflüssigkeitsbehälter aus Kohlenstoffstahl begann zu korrodieren, der sehr feine Rost lagerte sich an der Innenseite des Behälters ab, und infolge der Bewegung der Flüssigkeit im Rohrleitungssystem gelangten diese feinen Partikel (trotz der installierten 10-Mikron-Standfilter) bis zu den Schieberventilen. Da es nicht möglich war, den Produktionsbetrieb der Raffinerie vorzeitig zu unterbrechen, um den Behälter zu ersetzen oder zu reinigen, musste eine schnelle (und möglichst kostengünstige) Übergangslösung gefunden werden, um die schwach magnetischen Partikel mit der Größe von weniger als 10 Mikrometern aus der hydraulischen Rohrleitung zu entfernen.
Problemlösung:
Nach Rücksprache mit der Firma SOLLAU wurde dem Kunden die mobile Filteranlage MSP-S ANCISTRUS zur Verfügung gestellt und an das hydraulische Leitungssystem angeschlossen. Die Anlage MSP-S ANCISTRUS schöpfte also die Hydraulikflüssigkeit aus der Hauptversorgungsleitung, hier war die Flüssigkeit aufgrund von Korrosion am stärksten verunreinigt, sie fing kleine ferromagnetische Partikel auf und pumpte die gereinigte Flüssigkeit zurück in die Rücklaufleitung. Bereits nach einem Reinigungszyklus sank der Gehalt an ferromagnetischen Partikeln in der Hydraulikflüssigkeit mehrfach – und nach wenigen Stunden Filtration traten diese Verunreinigungen im Hydrauliksystem nur noch vereinzelt auf (weniger als 1 % gegenüber der Ausgangssituation). Dieses phänomenale Ergebnis veranlasste den Kunden, unsere mobile Reinigungsanlage sofort zu kaufen und sie bis zum geplanten Stillstand der Produktionslinie zu verwenden (dann wurde der gesamte Hydraulikkreislauf chemisch gereinigt und gespült, und das gesamte Filtersystem wurde vollständig modernisiert).
Finanzielle Vorteile unserer Lösung für den Kunden:
Die Kosten für die eventuelle Stilllegung der Raffinerie (in Verbindung mit der Reparatur des hydraulischen Leitungssystems) würden in sechsstelliger Höhe liegen, sodass die Rendite des gekauften Magnetabscheiders mehr oder weniger sofort erfolgte.
Expertenempfehlung:
Das mobile Filtersystem MSP-S ANCISTRUS ist für viele spezifische Anwendungen unverzichtbar: Es kann (ähnlich wie im oben beschriebenen Fall) als Notfalllösung in einer kritischen Situation eingesetzt werden, es wird aber auch beispielsweise von Serviceunternehmen eingesetzt, die Kreisläufe mit technischen Flüssigkeiten reinigen, in denen weniger ferromagnetische Partikel vorkommen, (d.h. für den Betreiber der Anlage würde sich die Anschaffung eines stationären Magnetabscheiders nicht lohnen).
MSP-S ANCISTRUS kann jedoch auch in einer Reihe anderer Fälle eingesetzt werden:
- während der Hochdruckreinigung von Ölbehältern oder Ölwannen (der sog. power flush, wenn Ablagerungen mit der ANCISTRUS-Pumpe vom Behälterboden weggedrückt werden)
- durch Anschluss des Reinigungsaufsatzes an einen der Schläuche des mobilen Abscheiders ist es möglich, abgelagerte Eisenkontaminanten von den Wänden der Behälter abzusaugen, der sog. wand flush)
- mit Hilfe von integrierten Schläuchen ist es möglich, technische Flüssigkeit von einem Behälter zum anderen zu pumpen und gleichzeitig zu reinigen, der sog. transfert cart)
- mit der ANCISTRUS-Pumpe ist es – im Unterschied zum Abfluss mittels Schwerkraft – viel schneller und einfacher, die Behälter von Verunreinigungen zu reinigen (der sog. system drain)
- ANCISTRUS kann an das Rohrleitungssystem fest angeschlossen und als externes Rohrleitungssystem verwendet werden (sog. offline filtration)
- Verunreinigungen aus dem Technikflüssigkeitsbehälter lassen sich einfacher und besser ausspülen, wenn das Altöl mit Hilfe einer ANCISTRUS-Pumpe abgepumpt wird, anstatt das es nur mittels Schwerkraft abgelassen wird
- anhand des mobilen Filtersystems ist es auch möglich, z. B. neue Rohre oder Schläuche vor dem Einbau in das Rohrsystem zu reinigen (weil beim Transport oder bei der Lagerung Eisensplitter, Magnetstaub usw. in sie eindringen konnten, die sog. hose cleaning)